Über uns

Die DGSA

Die Deutsche Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA) ist die wissenschaftliche Fachgesellschaft für die Soziale Arbeit und wurde im Jahre 1989 als gemeinnütziger eingetragener Verein gegründet. Sie widmet sich der Förderung der Disziplin und Profession Sozialer Arbeit und entfaltet dafür eine Reihe von Aktivitäten in Forschung, Theorie und Lehre.

Neben dem Fachdiskurs innerhalb der Sektionen und Fachgruppen gehören dazu auch die Veröffentlichung und Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie curriculare Weiterentwicklungen und die Förderung des wissenschaftlichen und professionellen Nachwuchses. Ebenso begreift die DGSA es als ihre Aufgabe, sich mit fachlichen Beiträgen aktiv in gesellschaftspolitische Debatten einzubringen.

Die DGSA ist dem internationalen Fachdiskurs verpflichtet. Sie widmet sich der internationalen Zusammenarbeit und stärkt so die Identität und Wirksamkeit der Profession und Disziplin. Konferenzen, Symposien und Kolloquien ermöglichen Austausch im Sinne politischer, weltanschaulicher und fachlicher Pluralität.

Als gemeinnütziger eingetragener Verein wird die DGSA von einem alle zwei Jahre neu gewählten Vorstand vertreten.

Auftrag

Die DGSA versteht sich als ein Netzwerk von und mit Menschen, welche die wissenschaftlichen Grundlagen der Sozialen Arbeit in Theorie, Forschung, Ausbildung und Praxis in verschiedenen Handlungsfeldern vertreten und verbessern möchten.

Dabei wird die DGSA als wissenschaftliche Fachgesellschaft gesehen, die sich um Belange der Disziplin in Lehre und Forschung kümmert, ohne jedoch – als Fachgesellschaft einer Handlungswissenschaft – den Bezug zur Praxis zu verlieren. Ziel ist, ein Fachforum für inhaltliche Diskussionen der Sozialen Arbeit in ihrer Gesamtheit und die Ausdifferenzierung verschiedener Unterdisziplinen Sozialer Arbeit sowie für die Nachwuchsförderung zu bieten und lebendigen wissenschaftlichen Austausch zu ermöglichen sowie Publikationstätigkeit anzuregen.

Für die Bereiche der Theorie wie Forschung Sozialer Arbeit sind die Aktivitäten der DGSA darauf ausgerichtet, unterschiedliche Ansätze und Methodologien in einen produktiven Diskurs miteinander zu bringen, der kreative Potenziale zu neuem Denken und Handeln zu entdecken und freizusetzen vermag. Soziale Arbeit soll sich nach Ansicht des aktuellen Vorstandes den gegenwärtigen gesellschaftlichen Anforderungen stellen und sich als eigenständige und kritische Disziplin profilieren, die der Wissenschaftlichkeit sowie den Menschenrechten verpflichtet ist.

Tätigkeit

Die DGSA widmet sich der Förderung der Disziplin und Profession Sozialer Arbeit und entfaltet dafür eine Reihe von Aktivitäten in Forschung, Theorie und Lehre. Kern der Aktivitäten der DGSA sind die Fachdiskurse innerhalb der und zwischen den Sektionen und Fachgruppen. Darüber hinaus gehören dazu auch die Veröffentlichung und Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie curriculare Weiterentwicklungen und die Förderung des wissenschaftlichen und professionellen Nachwuchses. Ebenso begreift die DGSA es als ihre Aufgabe, sich mit fachlichen Beiträgen aktiv in gesellschaftspolitische Debatten einzubringen. Die DGSA hat eine eigene Forschungsethikkommission, die unabhängig über vorgelegte Anträge entscheidet. Darüber hinaus wurde über einen intensiven Diskussionsprozess in der Mitgliederschaft ein Forschungsethikkodex für die Wissenschaft Soziale Arbeit erstellt, der von der Mitgliederversammlung verabschiedet wurde. 

Die DGSA ist dem internationalen Fachdiskurs verpflichtet. Sie widmet sich der internationalen Zusammenarbeit und stärkt so die Identität und Wirksamkeit der Profession und Disziplin. Konferenzen, Symposien und Kolloquien ermöglichen Austausch im Sinne politischer, weltanschaulicher und fachlicher Pluralität. Die Jahrestagungen der DGSA zählen zu den größten wissenschaftlichen Tagungen im Bereich der Sozialen Arbeit in Deutschland.

Die Gesellschaft ist dabei offen für das Zusammenwirken mit anderen Gremien und Fachvereinigungen, die ein Interesse an der Sache und am Gebiet der Sozialen Arbeit haben. Es besteht ein regelmäßiger Austausch zum Fachbereichstag Soziale Arbeit, zum Deutschen Berufsverband für Soziale Arbeit sowie zur Kommission Sozialpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaften.

Sektionen und Fachgruppen

Die DGSA ist derzeit in sechs Sektionen und 14 Fachgruppen gegliedert, die sich inhaltlichen, disziplinären Themen widmen. Bei den Sektionen handelt es sich um:

  • Forschung
  • Gender und Queer Studies in der Sozialen Arbeit
  • Gemeinwesenarbeit
  • Klinische Sozialarbeit
  • Politik Sozialer Arbeit
  • Theorie- und Wissenschaftsentwicklung

Als Fachgruppen bestehen:

  • Adressat*innen, Nutzer*innen und (Nicht)Nutzung Sozialer Arbeit
  • Bewegung, Sport & Körper
  • Case Management
  • Digitalisierung
  • Elternschaft und Familienarbeit
  • Ethik und Soziale Arbeit
  • Flucht, Migration, Rassismus- und Antisemitismuskritik
  • Internationale Soziale Arbeit
  • netzwerkAGsozialearbeit
  • Sozial-ökologische Transformation und Klimagerechtigkeit
  • Soziale Arbeit in Kontexten des Alter(n)s
  • Soziale Arbeit in der Lehre
  • Sozialwirtschaft
  • Promotionsförderung

Die Sektionen und Fachgruppen führen eigenständige Fachtagungen durch.

Publikationen

Der Vorstand der DGSA gibt seit 2010 die Publikationsreihe „Theorie, Forschung und Praxis Sozialer Arbeit“ beim Verlag Barbara Budrich heraus, in der bislang 25 Bände erschienen sind.

Halbjährlich erscheinen ausführliche Mitteilungen aus der Arbeit der DGSA als digitale Beilage zur Zeitschrift „Soziale Arbeit“ des DZI über die eLibrary des Nomos Verlags. Darüber hinaus erhalten die Mitglieder ein elektronisches Abonnement der monatlichen Ausgaben dieser Zeitschrift.

Seit 2017 bekommen die Mitglieder der DGSA eine monatliche Infomail mit Ausschreibungen, akademischen Stellenanzeigen und Neuigkeiten aus der DGSA.

Seit 2006 gibt es einen eigenen DGSA-Blog zu aktuellen Themen der Sozialen Arbeit. Die Social Media-Aktivitäten wurden seit 2016 stark ausgebaut; die DGSA ist bei Facebook, Twitter, Instagram sowie YouTube mit eigenen Angeboten vertreten. Seit 2022 existiert der DGSA.podcast, der aktuell in vier Folgen pro Jahr erscheint.

Organisation

Die DGSA ist ein eingetragener Verein mit dem Status der Gemeinnützigkeit. Sitz des Vereins ist Frankfurt/Main. Geführt wird die DGSA von einem Vorstand, der nach Satzung alle zwei Jahre neu gewählt wird. Neben Vorsitzenden (seit mehreren Jahren mit Doppelspitze), Kassenwart und Schriftführenden besteht der Vorstand aus bis zu vier weiteren Mitgliedern.

Mitglied in der DGSA kann werden, wer über einen akademischen Grad oder über äquivalente Erfahrungen und Leistungen verfügt und sich für die Zwecke der Gesellschaft praktisch, wissenschaftlich und in der Öffentlichkeit einsetzt. Studierende können als assoziierte Mitglieder aufgenommen werden. Sie haben kein Stimmrecht. Mit dem Erwerb eines akademischen Grades erhalten sie die Vollmitgliedschaft nach Vorlage ihrer Abschlussurkunde. Juristische Personen können als Fördermitglieder aufgenommen werden, wenn Sie die Arbeit der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit unterstützen. Über die Aufnahme in die DGSA entscheidet der Vorstand.

Die Satzung der DGSA sieht eine Untergliederung in Sektionen und Fachgruppen vor. Derzeit (Stand: Januar 2023) gibt es sechs Sektionen und 14 Fachgruppen (siehe oben). Zudem wurde auf der Mitgliederversammlung 2019 die Einrichtung einer formal unabhängigen Forschungsethikkommission beschlossen, die 2020 ihre Arbeit aufgenommen hat. Mit dem Promotionsbeirat ist ein Beratungsgremium beim Vorstand angesiedelt.

Die DGSA hat eine ständige Geschäftsstelle, die in den Räumen der Jugendstiftung Baden-Württemberg in Sersheim angesiedelt ist. Betreut wird die Geschäftsstelle von einer Geschäftsstellenleiterin. Seit 2016 werden die Social Media Aktivitäten durch eine Social Media Beauftragte durchgeführt. Seit 2022 sind zwei Redaktionsmitglieder für den DGSA.podcast tätig, der in einer Gesamtredaktion inhaltlich verantwortet wird.

Geschichte

Die DGSA wurde 1989 in München als Verein gegründet. Vorausgegangen waren Diskussionen über den Zustand der Sozialen Arbeit. Es erfolgte ein „Gründungsaufruf“ durch Prof. Dr. Wolf-Rainer Wendt und Prof. Dr. Oppl. In diesem hieß es:

„Berufspolitisch, in der Praxis und in der Lehre befindet sich Sozialarbeit gegenwärtig in einer schwierigen Situation: Die breite eigene Kompetenz in den sozialen Diensten und Einrichtungen wird von den Trägern wie oft auch von den Berufskollegen geringer eingeschätzt als die fachliche Zuständigkeit und der Wert der Arbeit anderer helfender Berufe […] In der Praxis der sozialen Dienste mangelt es weithin an einer klaren, fachlich-wissenschaftlich begründeten beruflichen Selbstdarstellung. […] Die zu gründende Deutsche Gesellschaft für Sozialarbeit soll nicht in Konkurrenz zu den Berufsverbänden und zu anderen Vereinigungen treten, in denen Sozialarbeit organisiert ist. Sie kann ein Forum für Fachvertreter sein, die von durchaus verschiedenen Standorten aus um die Weiterentwicklung der Sozialarbeit besorgt sind. Die neue Vereinigung hat der Tendenz zu begegnen, einzelne Gebiete der Sozialen Arbeit aus ihr abzusondern.“

Diesem Gründungsaufruf, der gesamten Profession und Disziplin der Sozialen Arbeit gerecht zu werden, ist die DGSA in ihrem nun über 30-jährigem Bestehen verpflichtet.

Bis zum Jahr 2006 trug die DGSA den Namen Deutsche Gesellschaft für Sozialarbeit mit der Abkürzung DGS. Auf der Mitgliederversammlung 2006 beschlossen die Mitglieder die Umbenennung in Deutsche Gesellschaft für Soziale Arbeit.

Auf der Mitgliederversammlung 2019 hat die DGSA Ehrenmitgliedschaften an Prof. Dr. Silvia Staub-Bernasconi, Prof. Dr. Albert Mühlum und Prof. Dr. Wolf-Rainer Wendt verliehen.

Quellenhinweis

Dieser Text basiert auf dem Eintrag "Deutsche Gesellschaft für Soziale Arbeit" im socialnet Lexikon, der im Januar 2022 unter der Autor*innenschaft des zu diesem Zeitpunkt amtierenden Vorstands (Prof. Dr. Michaela Köttig, Prof. Dr. Barbara Thiessen, Prof. Dr. Stefan Borrmann, Wolfgang Antes, Prof. Dr. Sonja Kubisch, Prof. Dr. Dieter Röh, Prof. Dr. Christian Spatscheck, Prof. Dr. Claudia Steckelberg) erschienen ist und hier mit freundlicher Genehmigung der socialnet GmbH erscheinen kann.