Prof. Dr. Robel Afeworki Abay, Alice Salomon Hochschule Berlin
Prof. Petra Danková, Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt
Prof. Dr. Susanne Spindler, Hochschule Düsseldorf
afeworki-abay(at)ash-berlin.eu
susanne.spindler(at)hs-duesseldorf.de
Die Bundesrepublik Deutschland lässt sich zunehmend als postmigrantische Gesellschaft bezeichnen. Sie ist sowohl durch Migration als auch durch rassistische Ausschlussprozesse geprägt. Migration, Mobilität und transnationale Beziehungen stellen keine sozialen Probleme im Sinne eines Unterstützungsbedarfes durch die Soziale Arbeit dar. Allerdings bestehen aufgrund gesellschaftlicher Machtverhältnisse im Kontext Migration intersektionale Diskriminierungen und komplexe Exklusionsmechanismen im Bereich der gesellschaftlichen Funktionssysteme wie z.B. im Bildungs- und Erwerbsarbeitssystem. Vor allem rechtliche und soziale Benachteiligungen und die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen mit Migration, Rassismus, Ethnisierung und Gleichstellung bilden die zentralen Referenzen der migrationsbezogenen Sozialen Arbeit.
Die Fachgruppe „Flucht, Migration, Rassismus- und Antisemitismuskritik“ befasst sich mit aktuellen Entwicklungen der deutschen Migrationsgesellschaft und der migrationsbezogenen Sozialen Arbeit. Zu ihren Themen gehören Rassismus, Antisemitismus und weitere Fragen der sozialen Ungleichheit bezogen auf migrationssoziologische und -politische Themen sowie entsprechende Methoden, Handlungskonzepte (wie z.B. migrationsgesellschaftliche Öffnung) und deren didaktische Vermittlung in der hochschulischen Ausbildung und der Fort- und Weiterbildung. Zudem diskutiert die Fachgruppe, welche rassismus- und migrationsbezogenen sowie menschenrechtlichen Wissensbestände und Kompetenzen angehende Sozialarbeiter*innen benötigen und untersucht Fragestellungen der Rechtsextremismus- und Antisemitismusforschung.
Die Fachgruppe dient dem fachlichen Austausch und arbeitet bildungs-, projekt- und publikationsorientiert. Sie führt u.a. Workshops durch oder verfasst Stellungnahmen zu aktuellen migrationspolitischen Ereignissen. Als Teil des regelmäßigen fachlichen Austausches setzten sich die Mitglieder der Fachgruppe in den letzten Jahren mit Themen wie der Entwicklung rassismuskritischer Hochschulstrukturen und der Implementierung postkolonialer Perspektiven in Lehre, Forschung und Praxis Sozialer Arbeit intensiv auseinander. Dazu finden auch immer wieder Kooperationen mit anderen Fachgruppen der DGSA, wie der FG Internationale Soziale Arbeit oder der FG Gender statt. Einige Aktivitäten, Arbeitsergebnisse und Kooperationsresultate finden sich hier auf der Homepage.
Die Fachgruppe tauscht sich über einen Emailverteiler aus und trifft sich regelmäßig im Herbst sowie im Anschluss an die Jahrestagung der DGSA. Neue Mitglieder sind herzlich willkommen!
Bei Interesse an einer Teilnahme/Einladung kontaktieren Sie gerne die Sprecher*innen.
Diese Stellungnahme ist auf Initiative des Instituts für Migration und Diversität der Technischen Hochschule Köln, Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften, der Fachgruppe „Flucht, Migration, Rassismus- und Antisemitismuskritik“ (Migraas) der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA) und dem Rat für Migration e.V. entstanden.
Asylrechtsverschärfungen und Veränderungen von Aufnahmeregelungen haben zu lager-artigen Strukturen in der Unterbringung von Menschen mit Fluchthintergrund in Europa geführt. Das System der Lager reproduziert dabei nationalstaatliche Grenzziehungen innerhalb von Landesgrenzen (Hartmann 2020: 94). Dies geht für Menschen, die in diesen Sammelunterkünften wohnen, mit stark prekarisierten Lebensbedingungen einher. Soziale Arbeit als in den Sammelunterkünften agierende Profession findet häufig unter erschwerten Bedingungen statt und wird aktiviert durch Problemstellungen, die sich vor allem auch aus einer unsicheren Aufenthaltsperspektive ergeben (Initiative Hochschullehrender zu Sozialer Arbeit in Gemeinschaftsunterkünften 2016: 2). Sozialarbeiter*innen sind häufig im Alltäglichen mit Mandatskonflikten und Dilemmata konfrontiert, die es erfordern, eben diese in den Blick zu nehmen. Die Kultivierung eines offensiven Umgangs mit den Widersprüchen Sozialer Arbeit und der Blick auf Handlungsspielräume scheint sinnvoll (Muy 2018: 165).
In unserer ersten Veranstaltung des Migraas-Talks am 20.02.2024 von 19.00 – 20.30 Uhr widmen wir uns verschiedenen Einblicken in die Soziale Arbeit in Lagerstrukturen. Auf der Grundlage von zwei Dissertationsprojekten (Sebastian Muy/ PH Freiburg und Alexandra Kattein/ Uni Rostock) werden die Verwaltungspraxis von Sammelunterkünften unter Pandemiebedingungen sowie der Umgang von Sozialarbeiter*innen mit Abschiebungen aus Sammelunterkünften betrachtet. Des Weiteren geht Tamara Tries (Uni Innsbruck) der Frage nach sozialarbeiterischer Handlungsfähigkeit unter rechtspopulistischen Regierungen anhand eines Berichts über die Auswirkungen der österreichischen Regierung Kurz I nach. Die im Rahmen der Vorträge aufkommenden Fragen zum Asylrecht - beispielsweise zur (Nicht-) Mitwirkung von sozialpädagogischen Fachkräften bei Abschiebungen - und Policy Practice werden aufgegriffen, in einem ersten Aufriss diskutiert und für den zweiten Talk-Abend am 05.03.2024 (Einladung folgt) mit unseren Expert:innen Miriam Burzlaff (FH Neubrandenburg) und Marei Pelzer (Frankfurt University of Applied Sciences) notiert.
Bitte schreiben Sie bei Interesse an einer Teilnahme eine kurze Email an k.hermsen(at)uni-muenster.de
Wir lassen Ihnen dann gerne den Link für den Online-Talk zukommen. Wir bitten um Angabe des Klarnamens bei Eintritt in den Zoom-Raum und freuen uns über den gemeinsamen Austausch.
Viele Grüße vom Organisationsteam,
Katrin Hermsen, Gesa Langhoop, Sebastian Muy, Tamara Tries und Alexandra Kattein
12.06.2023; 18:30 – 20:00 Uhr
Zur Beforschung von Wohnungslosigkeit und Behinderung im Kontext Flucht*Migration – Schlaglichter aus 4 Jahren Graduiertenkolleg „vernachlässigte Themen der Flüchtlingsforschung“
September 2023 (genaues Datum kommt bald!)
Teilhabe trotz Duldung?!
Oktober 2023 (Datum kommt bald!)
Externalisierung der EU Grenzen: (k)ein Thema für die Soziale Arbeit in Deutschland?
Alle Veranstaltungen finden online per Zoom statt. Die entsprechende Zoomlinks werden wir zeitnah verschicken.
Wir freuen uns sehr auf den Austausch!
In Planung: Gemeinsame Arbeitstagung
der drei Fachgruppen Internationale Soziale Arbeit - Klimagerechtigkeit und sozialökologische Transformation - Migraas
am 29.09/30.09.2023 an der Frankfurt University of Applied Sciences
„Krise - Katastrophe - Kollaps: Wo ist der Platz der Sozialen Arbeit?
- Intersektionale und postkoloniale Perspektiven“
Wenngleich die gewaltvolle Tötung des 16-jährigen Schwarzen Geflüchteten Mouhamed Lamin Dramé am 8. August 2022 durch die Dortmunder Polizei keineswegs ein erstes Mal, sondern vielmehr die Spitze des Eisbergs darstellt, möchten wir diesen schrecklichen Anlass dazu nutzen:
Erstens, unsere kollektive Trauer zum Ausdruck zu bringen. Zweitens möchten wir bei der Veranstaltung sowohl über Handlungsmöglichkeiten und Verantwortungen Sozialer Arbeit in der Thematisierung und Bekämpfung zunehmender tödlicher Polizeigewalt und weiterer Formen des strukturellen Rassismus sprechen, als auch Verstrickungen Sozialer Arbeit in dieses rassistische System kritisch beleuchten sowie Fragen nach Umgangs- und Handlungsstrategien Sozialer Arbeit mit möglicher Suizidalität in Wohngruppen für geflüchtete Menschen gemeinsam diskutieren.
Ablaufplan der Veranstaltung:
• 10:00-10:20 Uhr: Begrüßung durch die Organisator*innen
• 10:20-10:30 Uhr: Grußwort von Awet Tesfaiesus, Abgeordnete der Bundestagsfraktion
Bündnis 90/Die Grünen
• 10:30-11:00 Uhr: Trauerminute und kurze Einblicke über aktuelle Proteste in Dortmund,
Alassa Mfuapon vom Freundeskreis Flüchtlinge zum Leben und Tod von Mouhamed
Lamin Dramé
• 11:00-12:00 Uhr: Impulsvortrag und Diskussion
Von kolonial-rassistischen Zuschreibungen zu tödlicher Polizeigewalt an Schwarzen
Jugendlichen und Männern, Prof.‘in Dr. Isabelle Ihring, Evangelische Hochschule
Freiburg; Moderation und Kommentar, Robel Afeworki Abay, HU Berlin
• 12:00-13:00 Uhr: Mittagspause
• 13:00-15:00 Uhr: parallele Workshops
Workshop 1: Rassistische und tödliche Polizeigewalt, ReachOut Berlin und OPRA Berlin
Workshop 2: Rassismuserfahrungen von Sozialarbeiter*innen: Erfahrungen und
Handlungsstrategien, Merve Öztürk (M.A.)
Workshop 3: (Rassismuskritische) Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten bei
möglicher Suizidalität in Wohngruppen für junge Menschen mit Fluchterfahrung, Prof.
Dr. Claus Melter, FH Bielefeld und Ersan Özdemir, Sozialarbeiter (Dipl.) und
Sozialarbeitswissenschaftler (M.A.)
Workshop 4: Klassismus und Rassismus. Soziale Arbeit als Integrationsinstitution –
zwischen effizienter Verwertung der ‚Migrationsanderen‘ und Herstellung von
politischer, rechtlicher und sozialer Gleichstellung, Tú Qùynh-nhu Nguy?n,
Bildungswissenschaften (B.A.) und Erziehungswissenschaften mit Schwerpunkt
Sozialpädagogik (M.A.)
• 15:00-16:00 Uhr: Abschlussplenum
Zur Teilnahme an dieser digitalen Veranstaltung bitten wir um Ihre verbindliche Anmeldung
bis zum 15. November 2022
per E-Mail: tagung-polizeigewalt-rassismus@fh-bielefeld.de
Bitte teilen Sie uns auch Ihren Erst- und Zweitwunsch für einen der vier parallelen
Workshops mit.
Mit herzlichen Grüßen von den Organisator*innen,
Alassa Mfuapon, Claus Melter, Jessica Eckhardt, Ersan Özdemir, Isabelle Ihring und Robel Afeworki Abay
Diese Veranstaltung wird von der Fachhochschule Bielefeld, Fachbereich Sozialwesen, im Rahmen des Seminars: Diskriminierungskritisch und menschenrechtsorientierte Pädagogik gegen Rassismus und Nationalismus, in Kooperation mit der Fachgruppe: Flucht, Migration, Rassismus- und Antisemitismuskritik (Migraas) der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA) durchgeführt.
Drittes Werkstattgespräch, am 6. März 2023, 18-19:30 Uhr
BIPoC-Perspektiven auf Rassismus und Rassismuskritik an Hochschulen
Referent*innen:
Nomaswazi Mthombeni, PhD fellow and co-speaker from the BIPoC & ISD Kassel, University of Kassel
Emmy Fu, member of anti-racist student groups such as JFKI Students Against Racism and Student Coalition for Equal Rights, community organizer for refugee and migrant justice, FU Berlin
Said Nur, co-speaker of the BIPoC Referat, University of Leipzig
Saman A. Sarabi, co-speaker of the Netzwerk für (rassismus)kritische Migrationsforschung; Repräsentation, Community & Empowerment, University of Bremen
Moderation: Robel Afeworki Abay, Humboldt-Universität zu Berlin
Anmeldung bis zum 26.02.2023, per Mail an: robel.abay@hu-berlin.de
vergangene Werkstattgespräche:
Erstes Werkstattgespräch, am 24. Oktober 2022, 18-19:30 Uhr
Rassismuskritik als Querschnittsthema der Sozialarbeitslehre
Moderator*innen:
Nina Westerholt, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Niederrhein
Ersan Özdemir, Dipl. Sozialpädagoge/ Sozialarbeiter, M.A. Sozialarbeitswissenschaftler
Anmeldung bis zum 16.10.2022, per Mail an: nina.westerholt(at)hs-niederrhein.de
Zweites Werkstattgespräch, am 23. Januar 2023, 18-19:30 Uhr
Diskriminierungsschutz an Hochschulen aktiv gestalten: Herausforderungen und Möglichkeiten
Referentin: Nathalie Schlenzka, Antidiskriminierungsstelle des Bundes
Moderation: Monique Ritter, Hochschule Zittau/Görlitz und Prof. Dr. Michael Tunç, HAW Hamburg
Anmeldung bis zum 16.12.2022, per Mail an: monique_ritter90(at)yahoo.com
Die Liste beinhaltet Publikationen zu Themen Sozialer Arbeit im Kontext Flucht, MIgration, Rassismus- und Antisemitismuskritik.
No War in Ukraine!
Position Paper of Expert Groups of the German Association of Social Work (DGSA)
As the expert groups for Flight, Migration, and Critique of Racism and Anti-Semitism and for
International Social Work within the German Association of Social Work we initiated this
position paper because we work closely with people and communities affected by forced
migration, violence, oppression and injustice. Amplifying the statements of the International
Federation of Social Work from the 24th of February 2022 and of the International Association
of Schools of Social Work from the 26th of February 2022, we stand decidedly with the people
of Ukraine and against the unlawful violent attack of the Russian government on the Ukrainian
territory. We are horrified by bombardments of civilian buildings and the extremely dangerous
attack on the Chernobyl complex. We condemn any form of imperialism, proxy wars and
national populism which are working against a peaceful cohabitation in a diverse globalized
world.
As Social Work scientific community and practitioners, we know how quickly relationships
can be destroyed and how long and painful the way of recovery and healing can be. We call on
Russian officials to immediately seize military activities and, on all actors, to use all means to
restore peace and provide safety to the people of Ukraine. We are in solidarity with Social
Workers and other people of good will in Ukraine and in neighbouring countries providing
emergency care to those affected by violence and possible forced out of their homes. Learning
from other crises, we urge all actors to create conditions in which local Social Workers,
researcher and scientists and as well other local experts can lead the response, supported by
international actors but remaining the lead actors as they know best the local circumstances.
Policies and resources of the European Union must reflect a welcoming attitude towards those
seeking safety. People from Ukraine and beyond should have the choice of where they go. The
German government should stand up for this freedom of movement within the EU. As Social
Work scientific community and practitioners in Germany, we call on the German government
to provide adequate resources to host those seeking safety in Germany. We call on the German
government to hold safe passages open and enable persons fleeing from Ukraine an
unbureaucratic entry to Germany with an ensured perspective to stay in Germany.
Discretionary powers that support people unbureaucratically to be able to stay in Germany (e.g.
in the extension of the visa-free stay, about a study, work, family reunification) should be fully
exploited. From our experience, we know that community-based strategies and decentralized
accommodations work best to provide people with a sense of safety and the ability to regain
control over their lives. We urge the government to ensure that Ukrainian persons in Germany
gain without unnecessary delays access to education, health care, adequate housing and the
labour market. Restrictive policies implemented in past years must be reverted not only for
Ukrainians but for all asylum seekers in Germany.
We call on our communities to welcome the people seeking refuge in Germany and support
them. This is best done in mutual dialogue and with an attitude of partnership and solidarity. At
the same time, we refuse any generalization of negative sentiments, hatred or discrimination
against people who identify themselves or are identified by others as Russian. We expressly
stand by the brave people in Russia and Russian people everywhere who have initiated protests
and acts of civil disobedience to show that they desire peace and are against the military acts of
their government.
We stand united with all people of good will working for peace and justice across national
borders. In times where many forces try to divide and polarize this world, as Social Workers
we seek common ground for the work of justice, peace and solidarity. We recall the pacifist
traditions and roles of our profession in the international peace movement fighting for and
defending democracy and human rights while facing wars in the past in Europe and beyond.
Most importantly, we expand our solidarity to those who have been confronted with the inherent
violence of borders in Ukraine and all over the world and we appeal to political leaders in
Germany, EU and across the globe to make every possible effort to render wars and armed
conflicts obsolete.
27th of February 2022
The German Association of Social Work (DGSA) and its expert groups:
Expert Group for Flight, Migration, and Critique of Racism and Anti-Semitism
Expert Group for International Social Work
Expert Group for Research
Expert Group for Climate Justice
Expert Group for Case Management in Social Work
Expert Group for Physical Activity, Sport and the Body
Expert Group for Ethics and Social Work
Expert Group for Social Work and Digitalization
Expert Group for Gender
Expert Group for Theory and Science of Social Work
Additional DGSA Groups and other entities are welcome to add their signatures by contacting
Petra Danková, Co-speaker of the Expert Group for Flight, Migration, and Critique of Racism
and Anti-Semitism (DGSA) at petra.dankova(at)fhws.de.
Die Fachgruppe hat einen offenen Brief zur aktuellen Situation in Afghanistan an Bundeskanzlerin Merkel und Bundesaußenminister Maas verfasst.
Unser Grundappell lautet: Wir plädieren eindringlich an Ihr Rechts- und Verantwortungsbewusstsein und Ihre Solidarität und bitten Sie, allen gefährdeten Personen unbürokratisch und schnell Schutz und Perspektiven in Deutschland zu ermöglichen!
Am 12. und 13. November 2021 fand eine gemeinsame Tagung der Fachgruppen Internationale Soziale Arbeit (ISA, Tanja Kleibl) und Flucht, Migration, Rassismus- und Antisemitismuskritik (Migraas, Petra Da?ková & Robel Afeworki Abay) mit dem Thema ,,Projekte und Lehrformate Sozialer Arbeit im Kontext postkolonialer Perspektiven‘‘ an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) im hybriden Format mit 60 Teilnehmenden vor Ort und über 140 Teilnehmenden online statt.
Ziel der Tagung war es u.a. eine dekolonial orientierte Forschungs- und Lehrpraxis in der Sozialen Arbeit zu initiieren und weiterzuentwickeln, um den genannten diskursiven und wissenschaftlichen Praktiken entgegenzuwirken und kritische Anregungen für den weiteren Forschungs- und Handlungsbedarf zur Dekolonialisierung Sozialer Arbeit zu geben.
Im Rahmen der Tagung wurden die vielfältigen Verständnisse von postkolonialen und dekolonialen Ansätzen, Projekten und Lehrformaten der Sozialen Arbeit aus unterschiedlichen Perspektiven im deutschsprachigen Raum und international diskutiert. Dabei wurden sowohl theoretische Konzeptualisierungen vorgestellt und diskutiert wie auch methodische und methodologische Zugänge und konkreter curricularer Reformbedarf reflektiert. Im Anschluss an die Tagung streiften die Mitglieder des Organisationskomitees die großen Themen der letzten zwei Tage und gaben einen zusammenfassenden Ausblick auf den bestehenden großen Forschungs- und Handlungsbedarf der Dekolonialisierung der Sozialen Arbeit („Was ist noch zu tun?“).
Ein paar Einblicke aus dem inspirierenden Programm hat Juri Kilian ein kurzes Video zusammengeschnitten, das auf den DGSA YouTube Kanal hochgeladen wurde.
Eine Publikation auf Grundlage der Beiträge ist vorgesehen. Der Sammelband trägt den vorläufigen Titel: Decolonising Social Work: From Theory to Transformative Praxis. London: Bloomsbury Publishing (Tanja Kleibl & Robel Afeworki Abay).
Weitere Infos finden sich hier
Fachgruppe Flucht, Migration, Rassismus- und Antisemitismuskritik (FG Migraas) in der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA)
Fachgesellschaft Geschlechterstudien Fachgruppe Gender in der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA)
Kritnet - Netzwerk kritische Migrations- und Grenzregimeforschung
Netzwerk Rassismuskritische Migrationspädagogik BW Rat für Migration e.V. (RfM)
Sektion Politik und Geschlecht in der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW)
Sektion Frauen- und Geschlechterforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Sprecher*innen des Arbeitskreises soziale Bewegungen in der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW)
In der Sozialen Arbeit mit geflüchteten Menschen werden elementare Grundlagen professioneller Tätigkeit durch die restriktive Asylgesetzgebung infrage gestellt. Mit dem aktuellen Gesetzentwurf droht eine weitere drastische Verschlechterung in diesem Handlungsfeld. Wir nehmen im Folgenden als Fachgruppe der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA) zu einzelnen Aspekten des Entwurfs des so genannten „Geordnete-Rückkehr-Gesetzes“ Stellung.
Die Fachgruppe migraas hat im April 2018 eine Leseliste zum Thema: "Soziale Arbeit im Spannungsfeld zwischen Asyl-/Migrationsrecht und Menschenrechten" erstellt. Die Liste soll die fachliche Verständigung über Soziale Arbeit als eine Profession befördern, die sich im Spannungsfeld von Asyl-/Migrationsrecht und Menschenrechten befindet und die in Normierungen von Staatsbürgerschaft und Aufenthaltsrecht verstrickt ist. Mandat und Gestaltungsmöglichkeiten Sozialer Arbeit sind wesentliche Bezugspunkte einer professionellen Verständigung über diese Verstrickung.
Die Fachgruppe hat eine Stellungsnahme zu einem Schreiben der bayrischen Staatsgregierung verfasst, das darauf zielt, den Beratungsanspruch Geflüchteter einzuschränken und Sozialarbeiter_innen einzuschüchtern.